Drohne Luftaufnahmen Ungarn Hungaroring
Drohne Luftaufnahmen Ungarn Hungaroring – viel Spaß beim anschauen.
Drohne Luftaufnahmen Ungarn Hungaroring
Ort: Ungarn
Drohne: DJI Inspire2, Mavic 2 Pro
Kamera: DJI X7
Gimball: DJI X7
Pilot/Kamera: Jochen Riehm
Format: 6K
Über das Projekt:
Es gibt Tage im Leben, die sind einfach besser als andere. Dazu gehören mitunter die, an denen uns ein kurzer Blick in den Rückspiegel genügt, um zu wissen, dass wir ganz weit vorne sind. Oder die Momente, in denen sich unsere vermeintlichen Leistungsgrenzen verschoben haben. Oder die
wenigen Tage, an denen wir mit all unseren Sinnen gespürt haben, dass das hier nicht erst der Anfang ist, sondern der Höhepunkt.
Um die Klasse der Porsche Motorsport-Rennfahrzeuge in all ihrer Dimension zu erfassen, sind wir beim neuen GT Trackday von Porsche weit nach oben gegangen. Haben die Perspektive gewechselt, Vogel gespielt. Obersicht nennen die Fotografen den Bereich, der sich über der normalen Augenhöhe
befindet. Anders als beim Geradeausschauen ist der Horizont nun nicht mehr im Mittelpunkt des Sehbereichs, Himmel und Erde werden nicht von einer Horizontlinie halbiert. Wir sind sozusagen über dem Horizont. Von hier oben sehen wir die perfekte Symbiose von Mensch und Maschine. Wir
erkennen von Runde zu Runde, wie die Teilnehmer des Programms über sich hinauswachsen, wie sie die Ideallinie immer idealer treffen. Wie sie sich erfolgreich gegen eine der vier Grundkräfte der Physik stellen, mit der Gravitation spielen. Später bremsen, früher beschleunigen. Fahrer und Fahrzeug
werden eins auf der Rennstrecke. Aber alles von Anfang an, wir spulen zurück.
Auf dem Boden. Es ist ein milder Spätsommertag, 8:09 Uhr, die Sonne ist vor zwei Stunden aufgegangen, die Asphalttemperatur am Hungaroring beträgt 29,3 Grad Celsius. Martin ist einer von wenigen Teilnehmern, der eines der limitierten Rennfahrzeuge aus der Porsche Experience
Fahrzeugflotte gemietet hat. Gleich steigt er in den 911 GT2 RS Clubsport. Mattschwarz mit roten und hellblauen Streifen. Innerhalb des neuen Porsche GT Trackdays sind neben dem 718 GT4 Clubsport und dem 911 GT3 Cup (992) nun auch die Top Level-Rennfahrzeuge im Test Drive-Paket oder als
Mietfahrzeug über den ganzen Tag buchbar.
Neben Martins Leihfahrzeug 911 GT2 RS Clubsport sind das die Modelle 911 GT3 Cup MR, 911 GT3 R und seit 2020 auch der 911 RSR aus dem WEC Siegerjahr 2018/2019. Ob geliehen oder aus
dem eigenen Besitz, alle Teilnehmer möchten ihre Fähigkeiten hier auf das nächste Level heben oder sich einen langgehegten Lebenstraum
erfüllen. Ihren ganz eigenen Horizont erweitern.
»Ich erwarte mir, neue Grenzen zu erfahren. Meine und die des Autos. Ohne Wettbewerbsdruck«, erzählt der 42-Jährige, der bereits die Programme g-Force, Master GT4 und Racing Experience Level 1 absolviert hat.
»Für viel Seat time während eines Jahres besuche ich regelmäßig die GT Trackdays mit meinem GT-Straßenfahrzeug«, verrät Martin, der sich schon beim Trackwalk Notizen macht. »Die Ideallinie sei in der Theorie so
einfach, in der Praxis dann doch etwas schwieriger zu treffen«, sagt er, lacht und versteckt seinen Mitschrieb in der Hosentasche, als Teilnehmer Thomas um die Ecke kommt. Keine Lust auf Frotzelei, weil er sich die Tipps
sicherheitshalber notiert. Sie klopfen sich auf die Schultern, wie Männer das so machen, freuen sich, dass sie sich gemeinsam einen Instrukteur teilen. Die beiden kennen sich schon ein paar Jahre, sind längst Freunde
geworden. »Jenseits der Rennstecke haben wir uns zwar noch nie gesehen, aber sobald Porsche die Termine veröffentlicht, telefonieren wir uns immer zusammen und buchen dieselben Events«, erzählt Thomas. Die beiden
sprechen viel von Porsche Familie, von Community, von Freundschaft. g-Kräfte zu spüren, wie sie den Körper samt seiner Trägheitskraft in den Sitz pressen, Fortschritte zu machen, sich an die Ideallinie heranzutasten,
auszuloten, sich weiterzuentwickeln – das alles verbindet.
Während der ersten von vielen Datenanalysen spricht Martin nicht mehr so viel. Er geht in sich, versucht das Gesagte im Kopf zu verbessern. Er ist Theoretiker, fasziniert von der Kraft der Gedanken und der Möglichkeit,
seine Träume zu verwirklichen. Die WEC-erfahrenen Ingenieure von Manthey-Racing sehen genau, wer an welcher Stelle auf dem Track wie stark bremst oder beschleunigt. Sie legen die Runden der Teilnehmer
über die von Instrukteuren oder Porsche Werksfahrern gefahrene Referenzrunde. Martin wird anhand farbiger Kurven und vieler Daten verdeutlicht, dass er beim Bremsen nicht genügend Druck aufwendet
und teilweise zur selben Zeit noch auf dem Gas steht. »Der Lernerfolg bei diesem Programm ist nur deshalb so hoch, weil keiner unserer Fehler hier unentdeckt bleibt«, sagt Thomas, der sich beim geführten Fahren
immer besser anstellt als beim freien Fahren. »Ich mag es, wenn mich ein Profi sozusagen zieht, ich mich seiner Linie anpassen kann«, erklärt er. Martin wiederum ist beim freien Fahren besser, weil er sich dort
weniger unter Druck fühle, findet er. »Die »Vorher-Nachher-Effekte« bei den Porsche Experience Fahrprogrammen sind fast unbeschreiblich. Vor der Teilnahme denke ich immer, dass mein Fahrkönnen bereits
sehr ausgeprägt ist, danach weiß ich, dass ich gerade mal am Anfang stehe«. Er notiert sich 0 oder 1 auf einem kleinen Block, seine eigene Erinnerung an den Bremsdruckverlauf, entweder ganz bremsen, ohne
dabei auf dem Gaspedal zu bleiben, oder gar nicht. Er arbeitet in der IT- Branche, Nullen und Einsen definieren seinen Arbeitsbereich, sind seine
täglichen Begleiter. Sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg.
Die Datenanalyse ist vorbei, freies Fahren steht an. Der Instrukteur begleitet die beiden zu ihren Porsche in die Box zurück. Wie viele seiner Kollegen bringt auch er eine besondere Leidenschaft für die Marke Porsche mit. Außerdem verfügt er über so viel Rennstreckenerfahrung, dass es keine Fachfragen geben kann, auf die er keine Antwort findet. Er befestigt das äußere Sicherheitsnetz am Fahrzeugkäfig, gibt noch ein paar Tipps zum Überholen und zur Lenkpräzision, bevor er seine Teilnehmer auf die Strecke lässt. »Dieses Programm bietet die perfekte Möglichkeit, um leistungsstarke Rennfahrzeuge mit Feingefühl am Limit zu bewegen. Maximal und kompromisslos auf die Teilnehmer abgestimmt«, sagt Projektleiterin Monika. Um die Top Range der Porsche Motorsport-Rennfahrzeuge zu bewegen, gilt es Erfahrung mitzubringen. Vor Ort geht es dann um Feingefühl für Gasdruck und Bremszeitpunkt, um physikalische Grenzen,
Durchhaltevermögen und Lernwillen.
Kommen wir noch einmal zurück zum Horizont, der die Erde vom Himmel abgrenzt. Wie weit er wirklich entfernt ist, lässt sich ganz wunderbar mit dem Satz des Pythagoras errechnen. Für uns steht der Horizont allerdings sinnbildlich für eine gewisse Sehnsucht. Für die Sehnsucht nach Nervenkitzel. Für die Sehnsucht nach Perfektion. Aus der Vogelperspektive verschiebt sich die Erwartungshaltung an uns selbst. Von dort oben sind wir ganz klein, fast schon unbedeutend. Und doch steht die Perspektive für etwas ganz Großes, mehr geht nicht, top notch, high Level up: Die Chance, einen 911 RSR zu fahren, ist einmalig. Die Speerspitze der GT-Rennwagen. Das höchste der Gefühle.